Behaglich zu Hause – Aber du musst doch mal raus!

Ich gebe es zu: Ich mag es behaglich! Kerzenlicht, Wolle, Bücher, der Garten und mein gemütliches Bett. Sicher, ich gehe auch gerne spazieren oder treffe mich so dann und wann mit Freunden, aber ich gehöre nicht zu denen, die permanent etwas machen müssen.
Im Gegensatz zu den meisten in meinem Bekanntenkreis, verbringe ich viel Zeit zu Hause und pütschere so vor mich hin. Komischerweise werde ich immer wieder gefragt, ob ich denn nicht das Gefühl habe etwas zu verpassen. Nee, habe ich nicht! Im Gegenteil, ich nehme sehr intensiv wahr, was um mich herum geschieht.

Vielleicht vermisse ich das Außen nicht so sehr, weil ich ja oft genug in anderen Gefilden unterwegs bin. Einmal durch das Schamanische Reisen, aber eben auch durch das Schreiben.
Eine Freundin meinte neulich, ich würde nur nicht rausgehen, weil ich halt so nerdig wäre. Das kann natürlich sein, aber ich sehe auch keinen Sinn darin dauernd irgendwo hin zu eilen. Krokussblütenfest in Heide, Public Viewing von La Traviata und fürs Wochenende mal eben an die Nordsee. Das ist anstrengend! Besagte Freundin meint, ich müsse mich einfach mal überwinden. Doch warum sollte ich? Besser gesagt, würde ich vielleicht auch, wenn mir etwas fehlte. Was es ja aber nicht tut.
Ich finde es übrigens sehr spannend, dass mir, und anderen die ähnlich drauf sind, gerne mal gesagt wird, dass sie sich einfach aufmachen müssen, unter Leute gehen. Dass es nicht normal ist, so viel für sich zu sein! Ich empfinde das als übergriffig. Ich sage solch emsigen Leuten, mit Hummeln im Mors, doch auch nicht, dass sie einfach mal mit dem Hintern zu Hause bleiben und sich für eine Weile selbst aushalten sollen.

5 Kommentare
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Birgit
daaaaas ist wirklich ein phänomen dass manche menschen meinen sie seien das mass für normal und die anderen müssten sich dem anpassen
und so man einfach sein ding macht und andere ihres machen lässt ist man ständig im focus für gute ratschläge was zu tun und zu lassen sei
das ist der grund warum ich so gut es geht andere meide
gerade in der samstags zeitung gelesen
massentourismus belastet die einheimischen
wo bleibt der dank dass ich nicht auch noch dabei bin
fliegen schadet der umwelt – autofahren desgleichen – bahnfahren könnte schön sein wenn die bahn nicht für unpünktlich noch preiszuschlag kassieren würde
so what ♀️
gerade sitze ich im garten so wie ich im ferienhaus an der see im garten säße und ja mir fehlen die möwen und die möglichkeit später an den strand zu fahren
das gebe ich zu
aber dafür vorher 800 km zu fahren muss nicht sein
im moment kann ich eh nicht fahren
ich finds wirklich großartig dass die kinder sich die welt ansehen mit tammy und ihr zeigen wie man andernorts lebt
die nachbarn verbringen den winter auf mallorca – yeah wie schön dass sie das können
aber ich muss es nicht haben
früher wollt ich gern die nordlichter sehen
aber nicht zusammen mit tausenden anderen auf dem kreuzfahrtschiff
m. ist auch immer der meinung ich müsste vor die tür und im ratio kaffeetrinken gehen und shoppen
ich glaub gern dass es ihr mit mir mehr spaß macht als alleine – aber mir machts weder mit ihr noch alleine spaß
und ich möchte auch keine brettspiel abende oder karten spielen
sollte es außer uns beiden noch den einen oder anderen geben der / die gern allein zuhause sitzt und strickt und liest und musik hört und sich selbst genug ist ?
wir treffen selten aufeinander weil wir zuhause sind
hab es gemütlich
allerliebste grüße und umarm und noch weiter gute besserung ❤️❤️❤️
Karin
Yoo Sister, den Umweltaspekt hatte ich noch gar nicht mit dabei. 🙂 Alles Liebe
Barbara
Jeder Jeck ist anders. Eine Freundin ist das was wir Bayern eine Rennsau nennen, ständig mit Gruppen unterwegs. Selbst zum Schwimmen geht sie nicht alleine, und zu alledem telefoniert sie auch noch ständig. Für mich wäre das furchtbar, ich bin dann doch auch eher nerdig unterwegs. Als älterer Mensch wird man ja ständig auf die Notwendigkeit sozialer Kontakte hingewiesen. Aber da habe ich einfach keine Lust drauf.
In meinem langen Berufsleben hatte ich täglich Leute um mich und aufgrund der Branche waren viele aufgeblasene Egos dabei. Ich genieße es einfach, das nicht mehr an der Backe zu haben. Inzwischen kriege ich schon Herzklopfen, wenn es an der Haustür klingelt.
Also, großes Verständnis für dich, liebe Karin.
Karin
Danke Barbara, mir geht es auch gar nicht so sehr darum, dass ich es schlimm finde, wenn jemand dauernd unterwegs ist und permanent Leute braucht, sondern viel eher darum, dass man mir unter die Nase reibt nicht normal zu sein, weil ich es nicht brauche. :-)) Soll ein jeder nach seiner Facon seelig werden. Alles Liebe